{"id":1154,"date":"2023-11-02T12:34:46","date_gmt":"2023-11-02T11:34:46","guid":{"rendered":"https:\/\/www.jobfails.de\/?p=1154"},"modified":"2024-04-09T18:15:06","modified_gmt":"2024-04-09T16:15:06","slug":"arbeitszeugnis-wann-hat-man-anspruch-auf-ein-arbeitszeugnis","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.jobfails.de\/arbeitszeugnis-wann-hat-man-anspruch-auf-ein-arbeitszeugnis\/","title":{"rendered":"Wann hat man Anspruch auf ein Arbeitszeugnis?"},"content":{"rendered":"
Ein Arbeitszeugnis ist ein besonders wichtiger Bestandteil der beruflichen Laufbahn eines Arbeitnehmers. Es dient nicht nur als Nachweis \u00fcber die erbrachten Leistungen und Qualifikationen, sondern kann auch ma\u00dfgeblich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen. Sie ist quasi unser Ersatz einer Google-Rezension. Doch wann hat man Anspruch auf ein Arbeitszeugnis, wie fordert man es am besten ein, und warum sollte man \u00fcberhaupt ein Arbeitszeugnis anfordern? Schauen wir uns dies doch einmal genauer in diesem Blogartikel an.<\/p>\n
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Grunds\u00e4tzlich hat jeder Arbeitnehmer in Deutschland Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Dieser Anspruch ergibt sich aus dem \u00a7 109 Gewerbeordnung (GewO). Sowohl w\u00e4hrend des laufenden Arbeitsverh\u00e4ltnisses (Zwischenzeugnis), als auch nach dessen Beendigung (qualifiziertes Zeugnis), besteht dieser Anspruch. Das gilt jedoch nicht f\u00fcr Freelancer oder f\u00fcr freie Angestellte. Man muss sich also in einem festen Angestelltenverh\u00e4ltnis befinden, bzw. befunden haben und man muss das Zeugnis aktiv anfordern.<\/p>\n
Arbeitnehmer haben das Recht, zu jedem Zeitpunkt ein Zwischenzeugnis zu verlangen. Dies kann beispielsweise n\u00fctzlich sein, wenn man sich intern um eine neue Position bewirbt oder das Unternehmen wechselt. Ein Zwischenzeugnis dokumentiert die bisherigen Leistungen und Qualifikationen. Sinnvoll ist dies auch, wenn Umstrukturierungen stattfinden oder sogar der Vorgesetzte wechselt. Man kann seinen aktuellen Leistungsstand somit festhalten.<\/p>\n
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Sp\u00e4testens bei der Beendigung des Arbeitsverh\u00e4ltnisses hat der Arbeitnehmer Anspruch auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Dieses Zeugnis muss auf Wunsch des Arbeitnehmers ausgestellt werden und eine detaillierte Beurteilung seiner Leistungen und Verhaltensweisen enthalten. Bei Auszubildenden muss der Arbeitgeber sogar unaufgefordert ein qualifiziertes Zeugnis nach Beendigung der Ausbildung erstellen. Aus Erfahrungen rate ich aber, dass man da lieber wachsam ist und rechtzeitig nachfragt, denn oftmals bekommt man es eben nicht unaufgefordert!<\/p>\n
Es ist wichtig, die Fristen f\u00fcr die Einholung eines Arbeitszeugnisses zu beachten, da diese im Arbeitsvertrag geregelt sein k\u00f6nnen. Gibt es eine solche Klausel nicht, so hat man als Arbeitnehmer bis zu drei Jahre nach Beendigung des Arbeitsverh\u00e4ltnisses Zeit, dieses nachzufordern. Ratsam ist es jedoch, das Zeugnis sofort einzufordern, sobald man gek\u00fcndigt hat oder gek\u00fcndigt wurde.<\/p>\n
Hat man eine l\u00e4ngere K\u00fcndigungsfrist, so kann man selbstverst\u00e4ndlich auch vorab ein Zwischenzeugnis anfordern, damit man sich damit beispielsweise bei anderen Unternehmen bewerben kann. F\u00fcr die Anforderung von einem Zwischenzeugnis muss man allerdings Gr\u00fcnde vorbringen. Dies k\u00f6nnten beispielsweise sein:<\/p>\n
Bei einem Abteilungswechsel oder Vorgesetztenwechsel ist es wichtig, dass man sich seine bisherigen “Bonuspunkte” in Form einer guten Bewertung im Zwischenzeugnis sichert, bevor man es sich mit dem neuen, unbeliebten Abteilungsleiter oder Vorgesetzten verscherzt und das Konto auf 0 steht!<\/p>\n
Nach Beendigung des Arbeitsverh\u00e4ltnisses muss das Zeugnis in der Regel innerhalb von drei Wochen ausgestellt werden. Diese Frist beginnt mit dem Tag der schriftlichen Aufforderung zur Zeugniserstellung durch den Arbeitnehmer. Im Idealfall sollte einem das Arbeitszeugnis am letzten Arbeitstag bei Verlassen des Unternehmens\u00a0 \u00fcberreicht werden. Die meisten Arbeitgeber sind aber leider auf Standardf\u00e4lle, wie die K\u00fcndigung durch einen Angestellten, schlecht vorbereitet. Trotz einer Zeitspanne von mindestens einem ganzen Monat\u00a0 zwischen K\u00fcndigungseingang und Ausscheiden aus dem Unternehmen, schaffen viele Unternehmen es nicht, dies rechtzeitig hinzubekommen. Deshalb kann man sich schon mal darauf einstellen, dass einem das Zeugnis erst nach Verlassen des Unternehmens per Post zugeschickt wird. Nicht selten ist aber eine freundliche Erinnerung n\u00f6tig.<\/p>\n
Erh\u00e4lt man sein Arbeitszeugnis trotz mehrmaliger Aufforderung nicht, so kann man dies vor Gericht einklagen. Hierzu ber\u00e4t im besten Fall dann ein entsprechender Anwalt f\u00fcr Arbeitsrecht. Kleiner Tipp: VORHER eine Rechtsschutzversicherung vereinbaren, es kann sonst teuer werden!<\/p>\n
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Wie bitte ich um ein Arbeitszeugnis?<\/span><\/p>\n Es mag unangenehm sein, wenn man den Chef direkt und ganz konkret nach einem Arbeitszeugnis fragt. Der einfachste Weg w\u00e4re, wenn man dies am Ende seines K\u00fcndigungsschreibens mit anfordert.<\/p>\n Beispiel:<\/strong><\/p>\n Bitte senden Sie mir nach Erhalt dieser K\u00fcndigung eine kurze Best\u00e4tigung mit dem finalen K\u00fcndigungstermin zu. Zudem bitte ich freundlicherweise gleichzeitig um die Erstellung eines qualifizierten Arbeitszeugnisses, innerhalb der gesetzlichen Frist von 3 Wochen, ab Erhalt dieses K\u00fcndigungsschreibens.<\/em><\/p>\n <\/p>\n Aber auch f\u00fcr die Anforderung au\u00dferhalb einer K\u00fcndigung gilt, dass diese klar und h\u00f6flich formuliert sein sollte. Hier ist ein Musterbrief f\u00fcr die Anforderung eines Arbeitszeugnisses:<\/p>\n [Name des Arbeitgebers]<\/em> Betreff: Anforderung eines<\/span> qualifizierten<\/span> Arbeitszeugnisses<\/span><\/em><\/p>\n Sehr<\/span> geehrte<\/span> Damen<\/span> und<\/span> Herren<\/span>,<\/em><\/p>\n nach<\/span> Beendigung<\/span> meines<\/span> Arbeitsverh<\/span>\u00e4ltnisses<\/span> bei<\/span> [Firmenname]<\/span> zum<\/span> [Beendigungsdatum]<\/span> m<\/span>\u00f6chte<\/span> ich<\/span> Sie<\/span> h<\/span>\u00f6flich<\/span> um<\/span> die<\/span> Erstellung<\/span> eines<\/span> qualifizierten<\/span> Arbeitszeugnisses<\/span> bitten<\/span>, wie<\/span> es<\/span> in<\/span> \u00a7 109<\/span> GewO<\/span> vorgesehen<\/span> ist<\/span>.<\/em><\/p>\n Ich<\/span> bitte<\/span> Sie<\/span>, das<\/span> Zeugnis<\/span> entsprechend<\/span> der<\/span> gesetzlichen<\/span> Vorgaben<\/span> und<\/span> unter<\/span> Ber<\/span>\u00fccksichtigung<\/span> meiner<\/span> erbrachten<\/span> Leistungen<\/span> und<\/span> T<\/span>\u00e4tigkeiten<\/span> auszustellen<\/span>.<\/em><\/p>\n Bitte<\/span> senden<\/span> Sie<\/span> mir<\/span> das<\/span> Zeugnis<\/span> bis<\/span> sp<\/span>\u00e4testens<\/span> [Frist – drei Wochen nach dem Versand des Schreibens]<\/span> an<\/span> meine<\/span> folgende<\/span> Adresse<\/span>: [Ihre Adresse]<\/span>.<\/em><\/p>\n Ich<\/span> bedanke<\/span> mich<\/span> im<\/span> Voraus<\/span> f<\/span>\u00fcr<\/span> Ihre<\/span> Bem<\/span>\u00fchungen<\/span>.<\/em><\/p>\n Mit<\/span> freundlichen<\/span> Gr<\/span>\u00fc\u00dfen<\/span>,<\/em><\/p>\n [Ihr Name]<\/span><\/em><\/p>\n Die Bedeutung eines Arbeitszeugnisses sollte nicht untersch\u00e4tzt werden. Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis kann f\u00fcr die berufliche Weiterentwicklung und die Jobsuche durchaus entscheidend sein. Es gibt den potenziellen Arbeitgebern Einblick in unsere F\u00e4higkeiten, Erfahrungen und Verhaltensweisen. Es kann auch eine Best\u00e4tigung unserer beruflichen Qualifikationen sein.<\/p>\n Ein Arbeitszeugnis, bzw. ein Zwischenzeugnis sollte angefordert werden, um:<\/p>\n Wenn man ein (sehr) gutes Zwischenzeugnis erhalten hat, kann der Arbeitgeber von den Inhalten nicht mehr gravierend abweichen, wenn man kurz darauf seinen Job k\u00fcndigt. In der Kurzen Zeit ist eine “Verschlechterung” unwahrscheinlich und auch wenig glaubw\u00fcrdig, sollte der Arbeitgeber aus “Frust” wegen der K\u00fcndigung doch ein schlechtes Abschlusszeugnis ausstellen wollen. Man sichert sich hiermit schon einmal den Stand f\u00fcr das Zeugnis bei der K\u00fcndigung. Sollte es im Zwischenzeugnis viele Diskussionspunkte geben, kann man diese nat\u00fcrlich noch ausr\u00e4umen und kl\u00e4ren!<\/p>\n Zusammengefasst ist das Arbeitszeugnis ein unverzichtbares Instrument, um Ihre beruflichen Qualifikationen und Ihre berufliche Geschichte zu dokumentieren, was sich direkt auf Ihre Karrierechancen auswirken kann. Deshalb ist es wichtig sicherzustellen, dass Ihr Arbeitszeugnis korrekt und vollst\u00e4ndig ist.<\/p>\n Wenn Sie ein Arbeitszeugnis anfordern, haben Sie in der Regel das Recht, den Inhalt zu \u00fcberpr\u00fcfen und ggf. \u00c4nderungen oder Erg\u00e4nzungen vorzuschlagen. Einige Arbeitnehmer ziehen es jedoch vor, ihr Arbeitszeugnis selbst zu verfassen oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass es ihren tats\u00e4chlichen Leistungen und Qualifikationen gerecht wird. In kleineren Betrieben wird sogar oft vorgeschlagen, dass man seinen eigenen Entwurf des Arbeitszeugnis der Personalabteilung vorlegt.<\/p>\n Wer selbst noch kein Arbeitszeugnis erstellt hat, der fragt sich nat\u00fcrlich, was alles drinstehen muss und kann schnell \u00fcberfordert sein. Daher finden Sie hier weitere wichtige Informationen in dem Artikel: Warum sollte ich mir mein Arbeitszeugnis selber schreiben?<\/a><\/p>\n Nat\u00fcrlich kann man sich das Arbeitszeugnis aber auch professionell schreiben lassen oder mit Hilfe von entsprechenden Dienstleistern \u00fcberpr\u00fcfen lassen, falls man die versteckten Benotungen darin nicht entschl\u00fcsseln kann. Einen solchen Service biete ich Ihnen \u00fcbrigens ebenfalls an. Weitere Informationen dazu finden Sie unter den Dienstleistungen<\/a>. Es bietet n\u00e4mlich den Vorteil, dass man das Zeugnis quasi bei seiner K\u00fcndigung nur noch dem Arbeitgeber mit vorlegen muss und er es direkt unterzeichnen kann. Oftmals m\u00fcssen die Kollegen und Kolleginnen aus der Personalabteilung sowieso bei einem selbst Informationen einholen, welche genauen Aufgaben man \u00fcbernommen hatte. Wer sein Zeugnis also schon vorher erstellt hat, spart beiden Seiten enorm viel Zeit.<\/p>\n In jedem Fall ist es wichtig, dass Ihr Arbeitszeugnis wahrheitsgem\u00e4\u00df und wohlwollend formuliert ist, da falsche oder negative Formulierungen rechtliche Konsequenzen haben k\u00f6nnen.<\/p>\n <\/p>\n Zusammenfassend l\u00e4sst sich sagen, dass ein Arbeitszeugnis ein wichtiger Bestandteil Ihrer beruflichen Unterlagen ist. Sie haben das Recht, dieses Zeugnis einzufordern, und sollten die Fristen daf\u00fcr einhalten. Die Qualit\u00e4t Ihres Arbeitszeugnisses kann erheblichen Einfluss auf Ihre berufliche Zukunft haben, daher ist es ratsam, dieses sorgf\u00e4ltig zu pr\u00fcfen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Ein Arbeitszeugnis ist ein besonders wichtiger Bestandteil der beruflichen Laufbahn eines Arbeitnehmers. Es dient nicht nur als Nachweis \u00fcber die erbrachten Leistungen und Qualifikationen, sondern kann auch ma\u00dfgeblich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen. Sie ist quasi unser Ersatz einer Google-Rezension. 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\n[Adresse des Arbeitgebers]<\/em><\/p>\nWarum ein Arbeitszeugnis anfordern?<\/h2>\n
\n
Selbstgeschriebenes Arbeitszeugnis oder professionelle Hilfe?<\/h3>\n
Fazit<\/h2>\n